Historische erste Landeskonferenz der Hotelarbeitnehmer in Indien gründet Landesgewerkschaftsbund

An die IUL Web-Site geschickt am 05-Sep-2006

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Vom 2.-4. September vereinigte die von der IUL organisierte Gesamtindische Konferenz der Hotelarbeitnehmergewerkschaften 47 Gewerkschaften, die 20 000 Mitglieder in Hotels und Cateringbetrieben im ganzen Land vertraten. Bei dieser Konferenz, die in Goa stattfand, handelte es sich um die erste Landeskonferenz der Hotelgewerkschaften in Indien.

Mehr als 100 Gewerkschaftsvertreter aus nationalen und internationalen Hotelketten diskutierten die durch Besitzerwechsel und Schließungen verursachten Probleme, darunter die Finanzialisierung des Hotelgewerbes, die die Trennung der Immobilien vom eigentlichen Hotelbetrieb zur Folge hat, sowie die Privatisierung von Hotels im Besitz von Kapitalgesellschaften.

Wichtige Themen waren ferner Fälle der Sanktionierung und Entlassung von Gewerkschaftsführern - darunter auch der Kampf gegen die gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen im Hotel Searock (das früher zur ITC Welcomgroup von Sheraton gehörte) in Mumbai (Bombay), der jetzt bereits das 15. Jahr andauert.

Ein weiteres Diskussionsthema waren die Auswirkungen der Auslagerung und Vergelegentlichung (Vertragsarbeit) auf die Arbeitsbedingungen, die Beschäftigungssicherheit sowie die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte. Alle Gewerkschaften berichteten über die Ausbeutung von Vertragsarbeitnehmern, sind doch mehr als die Hälfte der im Hotelgewerbe Beschäftigten als Vertragsarbeitnehmer tätig und erhalten nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne und -leistungen. Deshalb schilderten die Delegierten ihre jeweiligen Erfahrungen mit der Organisierung von Vertragsarbeitnehmern und der Unterstützung ihrer Forderungen, darunter die Einbeziehung der Rechte und Interessen der Vertragsarbeitnehmer in die Kollektivverhandlungsforderungen sowie rechtliche Maßnahmen auf Betriebs-, Einzelstaats- und Landesebene.

Aufgrund des Aufrufs der IUL zu globalen Aktionen kamen die Delegierten überein, am 27. September, dem Welttourismustag, einen "Tag der Forderungen" zu begehen, um auf den schreienden Gegensatz zwischen einer florierenden Tourismusbranche und der gewaltigen Zunahme der Hotelinvestitionen einerseits und den immer schlechteren Arbeitsbedingungen, der zunehmenden Ausbeutung der Vertragsarbeitnehmer und der Beschäftigungsunsicherheit andererseits hinzuweisen. Die Forderungen umfassen: die Regularisierung von Vertrags- und auf Tagesbasis beschäftigten Arbeitnehmern, die Abschaffung des Systems der Vertragsarbeit und die Beendigung unlauterer Arbeitspraktiken.

Am letzten Tag der Konferenz entschieden sich die Delegierten einstimmig für die Gründung des "Indischen Arbeitnehmerbundes" (Hotel Employees Federation of India - HEFOI) und wählten einen Nationalen Vorbereitungsausschuss, der eine Satzung ausarbeiten und den HEFOI registrieren lassen soll.

Weitere sechs Gewerkschaften, die auf der Konferenz nicht vertreten waren, haben bereits ihre Absicht bekundet, dem Bund beizutreten, womit sich die Gesamtzahl seiner Mitglieder auf über 25 000 Arbeitnehmer erhöht.